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Schäferaxt
Bei einer Schäferaxt handelt es sich um eine leichte Axt mit einem langen geraden Holzschaft, an dem sich unten häufig ein Metallknauf befindet. Der Schaft war oft graviert. Schließlich hatte deren Besitzer, der Schäfer, viel Zeit für die Verzierung des Axtschafts. Viele alte und erhaltene Schäferäxte gelten heute als wahre Kunstwerke. Der Axtkopf verfügt über einen Nacken, der sich als Hammer verwenden lässt. Die Axt liegt bequem in der Hand und lässt sich auch als Gehstock nutzen (genau wie eine Bergbauaxt oder ältere Eispickelmodelle).
Im 10. Jh. verwendeten ungarische Krieger leichte Äxte mit langen Schäften, den so genannte Fokos. Bereits davor hatten Bulgaren eine ähnliche Axtart verwendet. Ab dem 15. Jh. gelangten die Schäferäxte aus dem heutigen Rumänien nach Mitteleuropa. Sie wurden von den Hirten vor allem als vielseitige Werkzeuge eingesetzt – sowohl als kleine Axt als auch als Hammer oder Gehstock. Selbst wenn die Axt nicht zum Fällen größerer Bäume genutzt werden konnte, eignete sie sich hervorragend für kleinere Äste. In der Slowakei und in Polen waren Hirten ohne Schäferaxt geradezu undenkbar. Deren Äxte verfügten zudem über schwere Zierriemen.