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Franziska
In mitteleuropäischen Gräbern aus der Zeit von 500 bis 750 n. Chr. wurde mitunter ein ganz besonderes Axtmodell gefunden, das die Bezeichnung Franziskaerhielt. Anfangs war dieses Modell nur bei den Franken gebräuchlich, fand alsbald aber auch bei den Germanen, Burgundern, Langobarden und schließlich den Goten Verbreitung.
Die Franziska wurde meist als Handwaffe im Nahkampf eingesetzt, wobei es galt, die Waffe fest im Griff zu haben. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Krieger seine kostbare Waffe einfach fortwarf und dann unbewaffnet war, auch wenn dies z.B. von den Franken behauptet wird, als diese ihre Gegner im heutigen Italien anfielen. Wurde die Axt hingegen als Jagdwaffe benutzt, geschah dies unter ganz anderen Bedingungen. Bei einem scheuen Tier war es viel schwieriger als bei einem menschlichen Gegner, eine Armlänge Abstand zu halten. Eine Axt konnte schnell, leise und mit hoher Präzision aus der Ferne geworfen werden. Verfehlte sie ihr Ziel, konnte die Axt während der Jagd wieder aufgespürt werden. Eine unmittelbare Bedrohung durch einen Feind wie im Nahkampf gab es dabei nicht.
Die Franziska zeichnet sich durch eine ganz besondere Form aus. An ihr wird deutlich, dass sie als effektive Wurfwaffe konzipiert wurde. Wird eine Franziska korrekt geworfen, rotiert sie einige Male in der Luft, bevor das Axtblatt sein Ziel trifft. In einer Entfernung von 4 bis 5 m zum Ziel dreht sich die Axt einmal, bei einem Abstand von 8 bis 9 m zweimal und bei einer Distanz von 12 bis 13 m werden drei Umdrehungen ausgeführt.